MoinMoin!
Na, nun bekommt mal keinen Schreck ... "CATTLE" bleibt "CATTLE", aber vielleicht kann man sich doch etwas vom "POULTRY" abgucken. Schließlich ist der Geflügelsektor ja gerade dabei, eine Lösung für einen echten Makel zu finden und diesen umzusetzen. Es geht um die Geschichte mit dem Schreddern männlicher Küken im Verlauf der Produktion von Legehennen. Das Thema köchelt ja schon länger vor sich hin, ich habe vor etwa 25 Jahren von dieser Praxis gehört. Ich fand und finde sie derbe und habe mich immer schon gewundert, warum diese "offene Flanke" nicht schon längst von Kritikern aufgegriffen wurde. Na, und so recht habe ich auch nie einen Vertreter aus der Geflügelbranche gefunden, der sich der Thematik widmen wollte.
Na, wie auch immer ... in der Milchproduktion gammelt das Thema "Kälber" ja auch schon lange vor sich hin. Natürlich kann man diesen Punkt nur bedingt mit dem Schreddern von Küken vergleichen. Die Milchbranche sollte sich dennoch oder gerade deshalb darum kümmern, dass die real existierenden "Schwarzen Schafe" gut um ihre Kälber kümmern. Denn ansonsten ... und Ihr seht es ja nun ... wird die Milchviehhaltung von NGOs und der Politik ins Visier genommen. Und die Erhöhung des Mindesttransportalters von 14 auf 28 Tage ist schon ein Hinweis auf die Entwicklung der kommenden Jahre. Freiwillige Selbstkontrolle innerhalb der Produktionskette ist immer besser als ein Anschwärzen von außen - egal ob berechtigt oder nicht.
Oki, hier nun die ein Bericht über Praxiserfahrungen zur Aufzucht von Bruderhähnen - aus dem Hause der DLG!
Praxiserfahrungen zur „Bruderhahnaufzucht“
Im Podcast des Netzwerks Fokus Tierwohl schildern Fachleute ihre Erfahrungen mit der Aufzucht von „Bruderhähnen“
Das Netzwerk Fokus Tierwohl hat einen Podcast zum Thema „Bruderhahnaufzucht“ veröffentlicht. Susanne Gäckler von der DLG und Dr. Christian Lambertz vom FiBL diskutieren mit ihren Gästen Dr. Christiane Keppler von der Gallicon Geflügelberatung, Tobias Ferling von der Lohmann Deutschland GmbH & Co. KG und Annalina Behrens von der Bio-Erzeugergemeinschaft Fürstenhof, Mitgründerin des Bruderhahnkonzeptes „haehnlein“, über die Besonderheiten der Junghahnenaufzucht. In rund 60 Minuten werden unter anderem Fragen wie „Welche Ansprüche stellen Junghähne an die Haltungsumgebung und Fütterung?“, „Rechnet sich das Verfahren der Bruderhahnmast?“ und „Wie steht es um die Nachhaltigkeit?“ beantwortet.
Die drei Fachleute gewähren einen persönlichen Einblick in die Aufzucht von Junghähnen in ihrer beruflichen Praxis und geben viele Tipps. Dabei scheuen sie auch einen kritischen Blick auf manche Aspekte des Verfahrens nicht.
Den Podcast „Bruderhahnaufzucht“ finden Sie unter https://fokus-tierwohl.de/de/podcasts/bruderhahnaufzucht
Hintergrund zum Thema Bruderhahnaufzucht:
Die Geflügelbranche steht mit dem Verbot des Kükentötens zum 1. Januar 2022 vor der Herausforderung, praktikable und nachhaltige Alternativen für den Umgang mit männlichen Bruteiern und Küken von Legehybriden auf den Weg zu bringen. Vor einigen Monaten noch massiv und kontrovers diskutiert, setzt sich die Bruderhahnaufzucht und -mast mehr und mehr in der Praxis durch. Nicht zuletzt, weil die Kapazitäten für die Geschlechtsbestimmung im Brutei limitiert sind und verfahrenstechnisch eine Bestimmung bis zum siebten Bruttag, wie vom Gesetzgeber ab 2024 gefordert, derzeit nicht absehbar ist.
Neben biologisch wirtschaftenden Betrieben und solchen mit extensiven Haltungsformen spezialisieren sich mittlerweile immer mehr und auch größere Betriebe auf die Bruderhahnaufzucht. Bislang fehlende Regelungen für die Bruderhahnaufzucht sind mittlerweile in Vorbereitung, sodass sich abzeichnet, dass die Bruderhahnaufzucht künftig als fester Bestandteil in die Produktionskette integriert wird.
Quelle: NFT u. DLG
Uwe Scheper
(cattle)