MoinMoin!
Na, da kann man sich ja mal direkt freuen. Also :-), zumindest ich freue mich ein wenig. Denn es ist ja so, dass man als Landwirt bzw. "mit einem Fuß in der praktischen Landwirtschaft" oder zumindest "mit Mist am Stiefel" immer mal nach der Situation in der Landwirtschaft gefragt wird. Und ganz ehrlich, die genauen Zahlen habe ich nie im Kopf und auch mit den groben Zahlen bin ich nicht immer sattelfest. Und man muss ja auch immer aufpassen, bei wem man sich selbst informiert. Ein Informand mag die Situation als "bedrohlich" darstellen und mit Ideen daher kommen, die echt haarsträubend sind. Und gelegentlich sind die Ideen und Informationen derer auch recht haarsträubend, die alles als "harmlos" darstellen möchten.
Man steckt halt nicht drin. Von daher bin ich froh, dass es diese Steckbriefe aus dem Hause des Thünen-Instituts gibt. Sicherlich kann man ja kaum noch sich selbst 100%ig trauen, aber ich glaube, dass einem dieses Institut keinen Bären aufbinden will und auch nichts verzerren möchte. Und ich glaube auch, dass dieses Institut in der Öffentlichkeit einen guten Ruf genießt. Von daher ... wenn Ihr mal über Landwirtschaft und dabei auf Basis der Infos vom Thünen-Institut argumentiert, dann ist das schon mal eine sachliche Grundlage.
Hier die Pressemitteilung:
Neue Zahlen und Fakten zur Haltung von Schweinen, Rindern, Geflügel und Tieren aus Aquakultur in Deutschland
Wie viel Tonnen Fleisch werden in Deutschland produziert? Wie sehen die Betriebsstrukturen aus, wie die Nachfrage? Umfassende Informationen dazu geben seit 2017 die Thünen-Steckbriefe zur Tierhaltung. Die Steckbriefe werden jährlich aktualisiert und berücksichtigen in der jetzt vorliegenden Fassung auch Daten bis zum Jahr 2019. Neben Schwein, Rind und Geflügel gibt es auch einen Steckbrief zur Aquakultur.
Die Übersichten zeigen, dass sich Produktion, Verbrauch und Exporte in den einzelnen Tierkategorien sehr unterschiedlich entwickelt haben. Die Geflügelfleischproduktion hat sich in den vergangenen Jahren dynamisch entwickelt, die Schweineproduktion ist nach stetigem Anstieg bis 2016 wieder leicht rückläufig. Die Rindfleischproduktion stagniert seit Jahren. Die gesamte Fleischproduktion in Deutschland lag 2019 bei rund 8,6 Millionen Tonnen (inklusive Innereien sowie Schlachtnebenerzeugnissen) – etwas weniger als im Vorjahr. Hiervon entfiel der größte Teil, rund 5,2 Millionen Tonnen, auf Schweineschlachtungen, gefolgt von Geflügel- und Rinderschlachtungen. Nach wie vor ist Deutschland beim Fleisch ein Nettoexporteur, allerdings in den letzten drei Jahren mit leicht rückläufiger Tendenz. Hauptausfuhrgut ist mit großem Abstand Schweinefleisch. Allerdings ist Deutschland seit September 2020 von der Afrikanischen Schweinepest befallen. Dadurch kann auf absehbare Zeit kein Schweinefleisch mehr Richtung Asien und vor allem China exportiert werden. Vermutlich wird die inländische Schweinefleischerzeugung deswegen rückläufig sein.
Der Pro-Kopf-Verzehr an Fleisch betrug 2019 in Deutschland 60 kg. Der Pro-Kopf-Verbrauch – darunter fallen neben der Menge für den menschlichen Verzehr auch die Nutzung in der Heimtiernahrung und die industrielle Verwertung – belief sich auf 88 kg. Beide Werte sind in den zurückliegenden zehn Jahren relativ konstant geblieben.
Fachliche Grundlage für Diskussionen über Tierhaltung
Die Steckbriefe greifen bewusst nicht die vielfältigen und laufenden Diskussionen zum Thema Tierhaltung auf; sie liefern aber einen fachlichen Beitrag, um eben diese gesellschaftliche und politische Diskussion über den Status quo und die Zukunft der Nutztierhaltung in Deutschland auf einer soliden Informationsbasis führen zu können.
Die Steckbriefe zur Tierhaltung und Angaben zu Märkten, Beständen, Produktion, Betriebsstrukturen, regionaler Verteilung, Handel und Wirtschaftlichkeit bietet das Thünen-Institut auf seiner Webseite an (www.thuenen.de). Zu finden im Themenfeld „Nutztierhaltung und Aquakultur“ im Dossier „Nutztierhaltung und Fleischproduktion“: https://www.thuenen.de/de/thema/nutztiershyhaltung-und-aquakultur/nutztierhaltung-und-fleischproduktion-in-deutschland/
Auf der Webseite befinden sich außerdem Kurzbeschreibungen der gängigsten Produktionsverfahren in der Tierhaltung, sowohl konventionell als auch ökologisch. https://www.thuenen.de/de/thema/nutztiershyhaltung-und-aquakultur/haltungsverfahren-in-deutschland/
Quelle: Thünen Institut Braunschweig
Uwe
(cattle)