MoinMoin!
In der Oktoberausgabe der Fachzeitschrift "agrar heute" lese ich gerade einen eher kritischen Bericht über Bundesagrarministerin Julia Klöckner. Zentrale Aussagen:
- Klöckner ist eine Marionette der SPD und
- man bemerkt nicht, dass Klöckner besondere Ahnung von der Landwirtschaft hat.
Nun, um zunächst den Punkt mit der Agrarkompetenz zu beleuchten ..., könnt Ihr Euch noch daran erinnern, wann wir zuletzt einen Bundesagrarminister mit agrarischer Fachkompetenz hatten? Also, mir fallen da spontan Josef Ertl und Ignatz Kiechle ein. Aber danach? Mal ehrlich, da müssen wir Klöckner doch einreihen in eine Phalanx der nicht besonders kompetenten Kandidaten. Gut, da gab es noch den Borchers, aber richtig heiß war der auch nicht. Sicherlich sind auch Klöckners Bewegungen rein agrarfachlich nicht immer befriedigend zu erklären, aber Leute ... ... ... das kennen wir doch, oder? ;-)
Und "Marionette" ... nun, es gibt durchaus Leute, die die Aktivitäten von Ex-Minister Christian Schmidt von der CSU rund um Glyphosat auch nicht als allzu unabhängig bezeichnen würden. Nun gut, nicht von der SPD, aber ... .
Sicherlich mag Klöckners Politik verwundern, aber ich glaube, dass sie versucht, Landwirtschaft sanft auf die wahrscheinlichen Veränderungen vorzubereiten und in die richtigen Startlöcher zu drängen. Ich sehe da ihre Bemühungen um ihr Tierschutzlabel und den Tierschutz. Was soll ich sagen, es gibt immer noch zu viele Schwarze Schafe unter Landwirten. Sicherlich sind es nur wenige Landwirte, aber es sind genug und Landwirtschaft verschließt noch allzu oft die Augen vor Missständen. Und da vermisse ich wirklich Aktivität, Aktivität, die über die Stereotypen eines Rukwied hinausgehen. Und eine Denke, die über das immer wieder geäußerte "Die Bauern stehen am Pranger" hinausgeht. Gut, ich hoffe, dass man Klöckners Aktivitäten zumindest teilweise damit erklären kann.
Manchmal denke ich mir, dass die Agrarlobby auch etwas enttäuscht ist. Es gab wohl durchaus Leute, die hofften, dass die (vermeintlich) hübsche Weinkönigin eine gute Gallionsfigur zum Durchdrücken sektoraler Lobbyinteressen abgeben würde. Da haben sich die Interessenvertreter aber geschnitten. Klöckner macht vielleicht nicht immer, was sie (Julia) will, aber noch weniger immer das, was sie (Lobbyisten) wollen.
Na, schauen wir mal. Aber ...
Uwe
(cattle)