MoinMoin!
Am Auktionsplatz Krefeld dürfen Färsen seit Mitte letzten Jahres "freilaufend" verkauft werden. Damit ist gemeint, dass die weiblichen Verkaufstiere nicht mehr wie üblich am Halfter vorgestellt werden müssen. Stattdessen können sich die Tiere frei im Ring bewegen. Die RUW als ausrichtender Verband ist mit diesem neuen Verfahren zufrieden. Die stehen nämlich, ähnlich wie viele andere Verbände, vor der Herausforderung, dass ihre Auktionen nicht mehr so stark besucht und genutzt werden wie früher einmal. Deshalb kam der Gedanke, die Färsen "lose" in den Auktionsring zu bringen. Und - was soll man sagen - das Angebot wird gut angenommen. Auf der Auktion vom 17. April 2019 wurden nur noch 20% am Halfter in den Ring geführt, die übrigen 80% liefen frei - cool!
Die Idee, die dahinter steckt, ist zunächst ja die, dass das Führigmachen von Färsen eine ganze Menge Zeit kostet. Auf vielen Betrieben fehlt die Zeit dafür, das ist wohl so. Da muss man sich wirklich überlegen, ob dieser Umstand in der heutigen Zeit wirklich sein MUSS. Sicherlich ist es erfreulich für den Verkäufer, wenn er ein halfterführiges Tier bekommt. Ob dieser aber immer bereit ist, auch die Kosten für das Führigmachen zu bezahlen? Ich glaube nicht unbedingt, dass der Aufwand gerne bezahlt wird.
Nun gut, es ist bestimmt nicht angenehm, sich auf einer Zuchtviehauktion mit wilden Ziegenböcken einzudecken, von daher kann es sinnig sein, keine allzu unbändigen Jungtiere auf der Auktion anzubieten. Schnell könnte so der gute Ruf des Auktionsplatz in Gefahr gebracht werden. Aber da wird das RUW-Auktionsteam bestimmt ein gutes Auge drauf haben. Vielleicht lassen sich auf diesem Wege die Auftriebszahlen stabilisieren oder unter Umständen sogar erhöhen. Das wäre den Krefeldern zu wünschen. Und mal ehrlich, ein freilaufendes Tier lässt sich doch oft auch noch besser beurteilen, wenn es frei durch den Auktionsring geht. Also ..., ich finde das gut!
Uwe
(cattle)