MoinMoin!
Es ist, wie es ist. Man kann nicht auf jeder Veranstaltung sein, die interessant sein könnte. Deshalb schiebe ich Euch heute nur den zusammenfassenden Bericht des Veranstalters mit den wesentlichen Informationen ohne große weitere Kommentierung rein. Hierfür bekomme ich kein Geld von dem Unternehmen, ... leider ;-)!
Okay, hier ist der Text:
Ein gesunder Darm ist der Schlüssel zu gesunden Kühen
DairyDays von ForFarmers stellten Darmgesundheit in den Fokus
Milchkühe sind Hochleistungssportler und benötigen eine ausgewogene Futterration für hohe Milchleistungen. Dafür sind ein gesunder Pansen und ein gesunder Darm absolut notwendig. Bei den diesjährigen 4 DairyDays von ForFarmers wurde unter dem Motto: „Oft unterschätzt: Ein gereizter Kuh-Darm macht arm!“ die Darmgesundheit in den Fokus gestellt, denn sie ist der Schlüssel für gesunde und langlebige Kühe.
Viele Milcherzeuger stehen aktuell vor der Herausforderung, mit knappen Grundfuttervorräten, die häufig nicht den gewünschten Qualitäten entsprechen, eine wiederkäuergerechte Futterration zu gestalten. „Eine Kuh, die 40 kg Milch pro Tag gibt, benötigt dafür ungefähr 170 MJ NEL“, erklärte Prof. Dr. Quendrim Zebeli von der Veterinärmedizinischen Universität Wien kürzlich bei der Veranstaltung in Wittlich. Dafür muss sie 22 bis 24 kg Trockenmasse (TM) aufnehmen. Optimal wäre ein Grundfutter mit mindestens 6,2 MJ NEL/kg TM. „Das ist mit normaler Grassilage häufig nicht möglich, schon gar nicht mit hoher Partikellänge“, sagte der Tierernährer. Die Ration wird mit Kraftfutter aufgewertet und energiereicher, gleichzeitig aber strukturärmer. Bei strukturarmen Rationen sinkt die Wiederkautätigkeit, dadurch wird auch weniger Speichel gebildet, der aber eine wichtige Pufferfunktion übernimmt.
Innerhalb kurzer Zeit kommt eine große Menge Futter in den Pansen, das verdaut werden muss. Fehlt der Puffer durch den Speichel, entstehen dabei viele flüchtige Fettsäuren, die Dysbalancen in Pansen, Darm und Leber hervorrufen. „Die Säuren sind in großen Mengen schlecht für das Pansenepithel und auch die Mikroben im Pansen werden beschädigt“, erklärte Zebeli. Der Wissenschaftler verdeutlichte, dass damit eine Kettenreaktion mit negativen Folgen ausgelöst wird. Wenn der pH-Wert im Pansen sinkt, steigt die Passagerate des Futters an. Es bleibt weniger Zeit zum Verdauen, auch Spurenelemente, Mineralstoffe und Nährstoffe werden weniger aufgenommen. Hinzu kommen Endotoxine, die durch ein Absterben der Mikroben freigesetzt werden und die Leber, aber auch den Darm belasten. Zebeli zeigte auf, dass ein derart belasteter Darm oft „Löcher“ hat, leaky gut genannt, durch die die Zellgifte in die Blutbahn gelangen. Dadurch wird eine Immunreaktion ausgelöst, die viel Energie und Protein verbraucht.
Auf Kuh-Signale achten
Wie kann der Landwirt einen geschädigten Darm erkennen? Prof. Quendrim Zebeli nannte an erster Stelle die genaue Beobachtung der Kühe und das Beachten von verschiedenen Kuh-Signalen. So sollten die Kühe mehr als 50 Kauschläge pro Minute machen. Eine herabgesetzte Kauaktivität deutet auf eine Pansenansäuerung hin. „Eine ausreichende Vorbereitungsfütterung ist wichtig, sie kommt oft zu kurz“, erklärte Zebeli. Dann haben auch die Pansenmikroben ausreichend Zeit, sich auf das stärkereiche Futter nach dem Kalben einzustellen. „Vor allem für Färsen ist die Vorbereitungsfütterung wichtig, ebenso wie ausreichend Platz am Futtertisch.“ Denn für die Färsen bedeute die Kalbung eine große Umstellung mit viel hormonellem Stress. Weitere Alarmzeichen sind nach Aussage von Zebeli ein Milchfett-Eiweiß-Quotient unter 1, Kühe mit geringer Pansenfüllung oder solche mit depressiver Körperhaltung. Auch das Fressen der Einstreu ist ein Alarmzeichen bei frischlaktierenden Kühen. Ebenso ist ein dünner Kot mit vielen großen Partikeln oder schleimigen Bestandteilen ein Hinweis, dass etwas nicht stimmt. Eine Kotanalyse und auch eine Untersuchung der Futtermischung können Aufschluss darüber geben, ob die Ration genug Struktur hat. Hierbei könne der Futterberater bzw. Tierarzt helfen. „Versuchen Sie die Ursachen zu verstehen, statt mit der Fütterung auszuprobieren!“, riet der Wissenschaftler den Landwirten. „Und bauen Sie die Ration mit Fingerspitzengefühl und Augenmaß um!“
Jürgen Leerhoff, Verkaufsleiter Nord bei ForFarmers, stellte Konzepte vor, wie die Milcherzeuger trotz der häufig knappen Futtersituation und der hinsichtlich der Düngung verschärften Gesetzeslage die Futterration wirtschaftlich gestalten können. „Die Nährstoffe müssen optimal ausgenutzt werden, um gute Erträge und Silagen einzufahren“, sagte Leerhoff. Bei den Silagen komme es auch auf die richtige Häcksellänge an. Maissilage sollte mindestens eine Häcksellänge von 15 mm haben, dadurch werde die Rohfaser besser verwertet. Bei guter Grassilage müsse die Partikellänge 3 bis 4 cm betragen, um eine optimale Verweildauer im Pansen zu erreichen. Das gelte vor allem für den ersten Schnitt, der meistens gehäckselt würde. Der letzte Futteraufwuchs im Herbst eignet sich nach Aussage von Leerhoff besonders gut für die Frischgrasverfütterung.
Hitzestress bei Trockenstehern vermeiden
Aktuell stellen viele Milcherzeuger fest, dass die Milchleistung der Kühe im Herbst zu gering ist. Der Berater macht den Hitzestress in diesem Sommer, vor allem bei Kühen in der späten Trächtigkeit, dafür verantwortlich, dass die Milchleistung stagniert. „Die Kühe haben bis zu fünf Tage früher gekalbt, das bedeutet auch fünf Tage weniger Trockenstellen. Darunter leiden vor allem die Färsen“, so Leerhoff. Er riet deshalb, die Färsen und Kühe, die im Sommer kalben, generell fünf Tage länger trockenzustellen. „Vor allem die Trockensteher brauchen bei Hitze Ventilatoren im Stall, die die Luft kühlen“, sagte der Fütterungsberater. Die Kühlung der Trockensteher macht sich auch bezahlt, denn die Milchleistung ist nach neuesten Untersuchungen rund 6 Liter höher als bei Kühen, die ohne Luftkühlung in der Trockenstehzeit auskommen mussten. Außerdem empfahl Leerhoff, bei kritischen Stoffwechselsituationen und Stress als erste Maßnahme Mineralfutter zu füttern, die Zugabe von Hefen im Futter sorgen für eine bessere Faserverdauung. Geschützte Fette erhöhen die Milchleistung, und geschützte Aminosäuren verbessern die Gesundheit.
Alexander Stelljes, Herdenmanager bei „Benninghoff MilchEnergie“ mit 1.200 Kühen, berichtete in seinem Praxisvortrag über das Transitmanagement auf seinem Betrieb. Die durchschnittliche Milchleistung je Kuh betrug 2018 12.400 kg, gemolken wird dreimal täglich. Die Trockensteher werden zweiphasig gefüttert und kommen drei Wochen vor dem Kalbetermin in die Close up-Gruppe. Seit Dezember 2018 wird im Betrieb Benninghoff in der Anfütterung das Transitionsfutter TansLac von ForFarmers eingesetzt. „Vorher war die Gesundheit der Kühe nach der Kalbung nicht zufriedenstellend“, erklärte Stelljes. Die Tierarztkosten betrugen mehr als 1 Cent je kg Milch, und die Kühe hielten die Milchleistung nach dem 50. Tag nicht. Zusätzlich zur Veränderung des Anfütterungskonzeptes mit ForFarmers wurde ein TMR-Audit durchgeführt. Dabei kam heraus, dass eine Fütterung nach dem Melken für die Kühe Stress bedeutet. „Wir füttern jetzt ein bis zwei Stunden nach dem Melken und schieben mindestens 18 Mal am Tag das Futter ran. Das ist ein enormer Impuls für die Kühe, zum Fressen zu kommen. Es ist immer Futter im Trog, die Kühen wissen, dass sie Zeit zum Fressen haben. Die Herde ist deutlich entspannter“, erklärte Stelljes.
Bessere Gesundheit mit TransLac
Die Anfütterungsgruppe wird im Betrieb Benninghoff jetzt weniger knapp gefüttert – die Ration ist auf zehn Prozent Reste ausgelegt. „Das kostet zwar Geld, entspannt aber die Lage am Futtertisch“, so der Herdenmanager. Die Trockensteher stehen in einem zweireihigen Stall. Durch die reichliche Futtervorlage fressen die Kühe nicht alle gleichzeitig und haben so mehr Platz am Futtertisch und in der Folge weniger Stress. Nach der Umstellung auf die Fütterung mit TransLac von ForFarmers in der Anfütterung sind die gesundheitlichen Probleme der Frischabkalber wie Milchfieber, Nachgeburtsverhalten, Metritis und Ketose nach Aussage von Stelljes deutlich zurückgegangen. Die Tierarztkosten betragen jetzt 0,6 Cent je kg Milch. Insgesamt ist die Milchleistung der Herde im Vergleich zum letzten Jahr deutlich gestiegen, und auch die Einsatzleistung der Kühe ist höher. „Die Kosten für das Mineralfutter in dieser Phase sind gerechtfertigt“, so das Fazit von Alexander Stelljes.
Am Nachmittag wurde jeweils auf einem nahegelegenen Kundenbetrieb unter anderem die Beurteilung der Futterration mit Hilfe der Schüttelbox gezeigt. Weiterhin gab es die Möglichkeit, aktuelle Fragen rund um die Kälberaufzucht, die Rationsgestaltung und das Melken zu diskutieren.
Weitere Informationen zum Thema auch online unter www.forfarmers.de.
Uwe
(cattle)