MoinMoin!
Das Thema "Tiertransporte in Drittländer" wird schon seit über 30 Jahren diskutiert, ältere Semester kennen noch die Videos von den Bullen, die mit einem Bein an einem Transportkran in irgendwelchen Häfen von Bord geholt werden. Mal ehrlich, kann man so nicht vertraglich regeln, dass so etwas nicht passiert. Dann hätte Landwirtschaft seiner Verantwortung Genüge getan und man könnte klar sagen, dass dies kein Problem der Landwirtschaft ist, sondern eins der Transportbranche. Es muss doch möglich sein, dass Tiere - egal, ob Nutztier, Schlachttier oder Zuchttier - unter ethisch vertretbaren Bedingungen transportiert werden. Sonst ist der Gesetzgeber tatsächlich gefordert ... und das liegt wohl nicht im Interesse der Landwirte.
Uwe
(cattle) ... und hier die Pressemeldung:
(19. Februar 2019) München - Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber fordert eine drastische Reduzierung internationaler Tiertransporte. "Es ist unerträglich und moralisch nicht hinnehmbar, wie die Tiere leiden müssen, weil bei manchen grenzüberschreitenden Transporten die Tierschutzvorschriften nicht eingehalten werden", sagte Kaniber. Die Transporte müssten unbedingt auf den Prüfstand gestellt werden, um das Tierwohl sicher zu stellen. "Die grausamen Bilder, die zeigen wie in manchen außereuropäischen Ländern die Tiere transportiert und geschlachtet werden, können niemand kalt lassen."
Die Ministerin verwies in diesem Zusammenhang auf eine aktuelle Entschließung des Europaparlaments zum Schutz von Tieren innerhalb der EU und in Drittländern. "Die dazu vorgelegte Mängelliste enthält wichtige Hinweise, was jetzt geschehen muss." Diese Liste müsse nun abgearbeitet werden. In der Entschließung wird unter anderem gefordert, "schwarze Listen" von Transportunternehmen zu erstellen, die sich nicht an die bestehenden Verordnungen halten. Es wird auch eine bessere Zusammenarbeit der Behörden vorgeschlagen, sie sollten über technische Überwachungssysteme die Transporte jederzeit lokalisieren können. Außerdem wird vorgeschlagen, die unangekündigten Kontrollen durch Lebensmittel- und Veterinärämter zu erhöhen. Um Transporte zu vermeiden, sollen ortsnahe Schlachtungen unterstützt werden.
Landwirtschaftsministerin Kaniber appellierte daran, das Tierwohl in den Vordergrund zu stellen. "Ich bin der Meinung, dass die Exporte von Zuchttieren in Drittländer auf wirklich wertvolle Tiere, die dort auch nachhaltig für Zuchtzwecke genutzt werden, beschränkt werden sollten. Kontrollen auf allen Ebenen bis hin zum Bestimmungsort sind dafür notwendig."
Quelle: STMELF Bayern
Uwe Scheper
(cattle)
MoinMoin!
Die Dinge entwickeln sich weiter. Nun streitet man sich in Schleswig-Holstein um die Verbringung von 21 oder 22 Holsteinrinder nach Marokko. Letztlich scheint sich jetzt ein einzelner Landrat querzustellen.
Gibt es eigentlich verbindliche Verträge und Kontrollen darüber, dass unsere Zuchtrinder auch wohlbehalten am Zielort ankommen? Vielleicht muss man hier noch stärkere vertragliche Verbindlichkeiten schaffen. Denn sonst schießt die Diskussion ja noch mehr ins Kraut.
Vorhin habe ich gehört, dass ein Tierschutzverband den generellen Export von Vieh nach Nordafrika verbieten lassen möchte. Man ginge in diesen Ländern nicht gut mit den Tieren um. Nun gut, letztlich bringt uns das zur Frage, ob wir dafür sind, ob sich diese Länder selbst mit Lebensmitteln versorgen dürfen oder nicht. Denn ohne eine funktionierend…