Größe des Angebots reguliert das Käuferinteresse
Auf der Zuchtviehauktion am Donnerstag, den 10. Oktober 2019 in den Holstenhallen Neumünster war das Angebot an Bullen und frisch Abgekalbten, vor allem auch durch die Arbeitsspitzen in der Außenwirtschaft, sehr begrenzt. Auch in Anbetracht der am 21. November anstehenden größeren Abendauktion der RSH waren leider weniger Kaufinteressenten in die Holstenhallen gekommen, als erhofft. So wurde, erfreulich für die Käufer, das qualitativ gute, kleine Auktionslot zu recht günstigen Preisen zugeschlagen.
Wenige Rotbunte im Auftrieb
Von den lediglich vier aufgetriebenen rotbunten Bullen bekamen drei durch die Körkommission ihre Zuchtzulassung und gingen in die Auktion. Aufgrund der geringen Nachfrage wurde nur ein Bulle für 1.500 Euro zugeschlagen. Die Katalognummer (Nr.) 1, „Vigga“, war ein Sohn des brandaktuellen Vererbers „Styx Red“ aus einer Mutterlinie, die mit Durchschnittsleistungen über 12.000 Mkg aufwarten konnte. Der Bulle selbst war ebenfalls genomisch getestet und brachte mit einem genomischen Gesamtzuchtwert (gRZG) von 150 und 131 als genomischen Relativzuchtwert für Exterieur (gRZE) absolut überdurchschnittliche Zahlen zu Papier. Zugeschlagen wurde er für Verkäufer Lars Frobös aus Goosefeld für 1.500 Euro.
Das Kontingent der Rotbuntfärsen bestand ebenfalls lediglich aus zwei Tieren, die für einen Durchschnittspreis von 1.400 Euro einen neuen Besitzer fanden. Die teuerste Red Holstein-Färse war die Nr. 47, „Uetersen“, eine genomisch getestete „Bretagne“-Tochter aus einer mit 85 Punkten „very good“ bewerteten „Durham Red“-Mutter. Die Mutterlinie lieferte Durchschnittsleistungen in den Laktationen zwischen 10.000 bis 11.000 Mkg, und so erlöste „Uetersen“ für Züchter Lars Frohbös, der auch schon den teuersten Rotbuntbullen ausstellte, 1.400 Euro.
Auch Schwarzbunt mit kleinem Kontingent
Auch das Angebot in der Rasseabteilung der Schwarzbunten war recht klein gehalten. Die elf vorgestellten Holsteinbullen wurden allesamt gekört, allerdings blieben in der folgenden Auktion auch hier zwei Bullen im Überstand. Ein ähnliches Bild wie bereits in der Auktion im September. Der Durchschnittspreis der männlichen schwarzbunten Tiere lag bei 1.377 Euro, und die beiden Preisspitzen stammten mit je 1.500 Euro aus dem Betrieb von Bernd Ellerbrock aus Westerau. Zum einen die Nr. 19, „Warinu“, ein genomisch gestetester „Yoyo“-Sohn, der neben soliden genomischen Zuchtwerten auch die gewünschten Merkmale für Beta- und Kappa- Kasein (A2/A2 und BB) mitbrachte. Der zweite Auktionskandidat aus dem Betrieb Ellerbrock, bei dem der Hammer bei 1.500 Euro fiel war mit der Nr. 21 der „Appeal“-Sohn „Wajano“ dessen Mutter von „Esperado P“ ebenfalls Leistungen von über 12.000 Mkg bei sehr soliden Inhaltsstoffen zu Papier brachte.
Auch fast alle der zehn aufgetriebenen schwarzbunten Färsen konnten einen neuen Besitzer finden, dies zu einem durchschnittlichen Preis von 1.325 Euro, was einen leichten Preisrückgang zum Durchschnittspreis der Auktion im Vormonat bedeutete. Die Preisspitze bildete hier mit einem Zuschlagspreis 1.550 Euro die Nr. 52, „Vola“, eine sehr korrekte, mit gutem Euter ausgestattete „Request“-Tochter vom Milchhof Wesenberg in Wesenberg.
Die nächste Auktion für schwarz- und rotbunte Bullen sowie weibliche Tiere – nur BHV1-freie Tiere mit amtlicher Bescheinigung – findet am Donnerstag, den 21. November 2019 als Abendauktion ab 19.00 Uhr in den Holstenhallen Neumünster statt.
Quelle: Rinderzucht Schleswig-Holstein e.G.
Uwe Scheper
(cattle)