MoinMoin!
Gerade lese ich in der Ausgabe des Bauernblatts für SH vom 20. Juli etwas zum Thema "Worauf Milchviehhalter im Sommer achten sollten". Das Thema läuft ja gerade recht heiß in den landwirtschaftlichen Fachblättern, da müssen wir mehr drauf achten in Zukunft.

Gut, dort lese ich, dass sich Hitzestress negativ auf das Körpergewicht der ungeborenen Kälber auswirkt. Die Kälber werden um bis zu 10kg leichter als Kälber, deren Mütter nicht unter Hitzestress litten. Auch die Zahl der Frühgeburten erhöht sich. Von daher ist es doppelt wichtig, die Temperatur im Stall in den Griff zu bekommen und den Kühen Kühle zu gewähren. Und auch die Kolostrumqualität leidet unter Hitzestress: Die Immunglobulingehalte sind deutlich geringer als bei Mutterkühen, die keinem Hitzestress ausgesetzt waren.
Soweit ein kleiner Wink aus der Praxis! Alles Gute
Uwe
(cattle)
Monteiro von der Uni Florida hat viel über den Hitzestress während des Trockenstehens und dessen Einfluss auf die Kälber geforscht, da kamen knapp 6 kg geringere Geburtsgewichte bei Hitze stress raus. Auch Römer und Boldt von der LFA MV haben glaube über 30.000 Geburtsgewichte von Kälbern aus dem ProFit-Testherdenprogramm ausgewertet und dabei kam raus, dass im Sommer die leichtesten und im Winter die schwersten Kälber geboren werden. Und da das Geburtsgewicht der erste Teil der metabolischen Programmierung ist zieht sich das durch den ganzen Rest des Lebens.
Habe aus eigenen Daten eine Auswertung gemacht, die Masthybriden rausgenommen und nach Erstkalbenden/Mehrkalbskühen, männlich und weibliche Kälber aufgeteilt waren es rund 750 Kalbungen. Ergebnis: Geburtsgewicht und Tragedauer kein Effekt zu sehen und erstaunlicherweise im Sommer 35 % weniger Totgeburten. Vielleicht ist der Hitzestress in dem alten massiven Stall mit gedämmter Decke doch nicht so groß.
Andererseits die Auswertung von rund 500 Kuhabgängen nach Geburtsmonat und da sind die im Dezember bis April geborenen Kühe, wo die Mutter während der Trockenstehphase wahrscheinlich kein Hitzestress abbekommen denen im Juni bis September geborenen um rund 4.000 kg Lebensleistung und 4,5 Monate überlegen. Der Effekt ist wirklich beachtlich, aber noch deutlich geringer als der des EKA. Die Parität der Mutter wird ähnlich sein, ist aber nur eine Vermutung, da habe ich keine Zahlen dazu.