Gerade kam die Meldung rein, derzufolge das Ergebnis der diesjährigen Ernte wohl hinter den Erwartungen zurückbleibt. Dies gilt national wie auch international - Stichwort Russland, Stichwort Kanada!
Leider weiß nicht noch nicht, inwieweit dies Auswirkungen aus die globalen Getreidevorräte hat. Es gibt da ja eine Kennzahl, die darüber Auskunkt gibt, wie lange die Weltgetreidevorräte ausreichen, um die Welt zu ernähren. In letzter Zahl habe ich hier keine aktuellen Informationen mehr bekommen, im Jahre 2012 war mal von 69 Tagen die Rede, hat jemand eine aktuelle Zahl? Na, schauen wir mal.
Zumindest riecht es ja kurzfristig nach stabilen, mindestens stabilen Kursen für Getreide.
Anbei noch die Meldung des DRV vom heutigen Vormittag:
„Die warme und trockene Witterung der vergangenen Tage hat für einen zügigen Erntefortschritt gesorgt“, erklärt Guido Seedler, Getreidemarktexperte des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV). Die Ernte befindet sich auf der Zielgeraden, lediglich in Höhenlagen und in Spätdruschgebieten stehen noch nennenswerte Mengen auf dem Halm. Die Erträge bleiben allerdings in vielen Fällen hinter den Erwartungen zurück. Das kalte Frühjahr hemmte zunächst das Pflanzenwachstum und wurde in weiten Teilen Deutschlands von einer Hitzeperiode abgelöst. Diese traf die Bestände in der sensiblen Kornfüllungsphase. „Die hohen Temperaturen nahezu ohne Niederschläge haben insbesondere im Osten zu kleinen Ähren und Getreidekörnern geführt“, ergänzt Seedler. Vor diesem Hintergrund hat der DRV seine Ernteprognose beim Getreide auf 42,9 Millionen Tonnen und beim Raps auf 3,5 Millionen Tonnen nach unten angepasst. „Damit erzielen wir beim Getreide ein knapp durchschnittliches Ergebnis, beim Raps erreichen wir das Vorjahresniveau“, kommentiert der DRV-Getreidemarktexperte.
Marktversorgung wird knapper
Auch in Europa und anderen wichtigen Getreideanbaugebieten der Welt werden die erwarteten Erntemengen nicht erreicht. Insbesondere Kanada und Russland haben ihre Prognosen witterungsbedingt zum Teil deutlich reduziert. Zum fünften Mal in Folge dürfte die weltweite Getreideproduktion die laufend steigende Nachfrage nicht decken können. Erschwerend kommt hinzu, dass die Lagerbestände in den letzten Jahren als Folge der starken Nachfrage ebenfalls gesunken sind. Anlass zur Sorge um eine ausreichende Versorgung mit Getreide am heimischen Markt besteht allerdings nicht.
Zukünftig muss verstärkt darüber nachgedacht werden, wie die gesellschaftlich gewünschte nachhaltige Transformation der Agrarwirtschaft gelingen kann, ohne die Versorgungssicherheit zu gefährden. „Die ausschließliche Fokussierung auf ökologische Aspekte wäre fatal“, betont Seedler.
Quelle: Deutscher Raiffeisenverband DRV
Uwe
(cattle)