MoinMoin Ihr Guten!
Gerade habe ich einen Kommentar über die Milchmärkte gelesen, der auch Euch interessieren könnte. Diesen habe ich dem DLG-Newsletter entnommen, er stammt aus der Feder von Dr. Sascha Weber. Er ist Milchmarktexperte am Thünen-Institut für Marktanalyse. Den Link zum kompletten Text findet Ihr am Ende des Textes!
Mit einem blauen Auge davongekommen
Sascha Weber zum Ausbleiben einer großen Milchmarktkrise
Dabei fing das Jahr 2020 für die Milch so gut an. Trotz steigender Anlieferungsmengen blieb der Milchpreis relativ konstant und die Milchverarbeiter konnten die zusätzlichen Milchmengen national wie international gut vermarkten. Doch dann tauchte das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 auf und stürzte die Welt in eine Krise. Die Akteure der Wertschöpfungskette Milch sind dabei doppelt betroffen. Sie müssen sich nicht nur um ihre eigene Gesundheit sorgen, sondern die Strategien der Regierungen zur Eindämmung und Bekämpfung der Corona-Pandemie haben drastische Auswirkungen auf die Wirtschaft. Die direkte Folge war ein starker Nachfrageeinbruch bei Großverbrauchern und in Teilen bei weiterverarbeitenden Unternehmen. 15 Prozent der deutschen Milch findet hier seinen Absatz. Auch im Exportgeschäft, welches etwa 50 Prozent der deutschen Milch aufnimmt, gab es zu Beginn der Pandemie Rückschläge sowie Behinderungen. Dabei war der internationale Nachfragerückgang nicht allein ursächlich, sondern auch die Probleme in den Logistikketten. Vieles wurde unternommen, um die Grenzen offen zu halten. Das hat Schlimmeres verhindert. Dennoch kam es ab April zu einem erheblichen Preiseinbruch für nahezu alle Molkereiprodukte.
Sowohl Milcherzeuger als auch Milchverarbeiter reagierten besonnen auf die akute Lage. Die Milcherzeugung wurde, verspätet, wieder leicht eingebremst. Im Gegensatz zu den USA, Neuseeland oder anderen EU-Staaten. Die Verarbeitung wurde, soweit möglich, stärker auf die gestiegene Nachfrage im Lebensmitteleinzelhandel ausgerichtet. Daneben kümmerten sich die Milchverarbeiter weiterhin um das Exportgeschäft, so dass die Rückschläge gemessen an der heiklen Lage „nur“ moderat ausfallen. Die Preise stabilisierten sich wieder beziehungsweise konnten etwas zulegen. So kann man getrost sagen, dass die Akteure in der Wertschöpfungskette Milch eine „weiße Weste“ haben und sie mit ihren Anstrengungen den Milchmarkt mit einem blauen Auge durch die Krise geführt haben.
Was bringt die Zukunft?
Quelle: DLG Newsletter
Uwe
(cattle)