MoinMoin!
Als kleiner Nachtrag noch fix die Ergebnisse der Zuchtviehauktion der Rinderzucht Schleswig-Holstein am 08. 10. 2020 in Neumünster. Das hört sich doch zumindest nicht schlecht an, wobei der geringe Auftrieb diesmal wohl nicht Corona, sondern eher der Mais-Ernte geschuldet ist. Hier oben laufen die Häcksler ... und am Rande bemerkt: Die Bauern sind hier nicht unzufrieden, teilweise sind sie sogar ganz gut zufrieden ..., also ... dann muss es ja wohl eine Bombenernte gewesen sein ;-).
Kleines Auktionsangebot mit positiver Preisentwicklung
Nach dem sehr erfreulich verlaufenen Wiedereinstieg in das Auktionsgeschehen im September war für die schnell folgende Oktober-Veranstaltung am 08.10.2020 in den Holstenhallen Neumünster nur ein sehr kleines Kontingent an Verkaufstieren gemeldet. Trotz der voll angelaufenen Maisernte wurde das Auktionsangebot zusätzlich durch eine qualitativ sehr gute Betriebskollektion des Milchhof Wesenberg der Familie Schmahl aus Wesenberg im Kreis Stormarn aufgewertet, die auch die beiden Preisspitzen der weiblichen Tiere in den Rasseabteilungen Schwarz- und Rotbunt stellte. Die Nachfrage bei den weiblichen Tieren zeigte sich recht konstant, es blieben allerdings wie auch schon im September drei männliche Tiere im Überstand. Die Durchschnittspreise der einzelnen Rasseabteilungen gaben im Vergleich zum Vormonat leicht nach, eine Ausnahme bildeten hier die schwarzbunten Bullen, die durch zwei teure Preisspitzen insgesamt im Schnitt leicht zulegen konnten.
Sehr kleines Rotbuntkontingent
In der Rasseabteilung Rotbunt wurden lediglich drei Bullen aufgetrieben, von denen zwei Bullen von der Körkommission zur Zucht zugelassen wurden und in die Auktion gingen. Leider war an diesem Tage die Nachfrage nach rotbunten männlichen Tieren schwach, so dass nur die Katalognummer (Nr.) 3, „Zebulo“, von Lars Froböhs aus Goosefeld bei 1.400 Euro einen Zuschlag erhielt. Der genomisch getes-tete „Mardsen P“-Sohn aus einer „Baker P Red“-Mutter konnte vor allem mit Korrektheit, Typstärke und sehr guten Fundamenten aufwarten. Der Milchhof Wesenberg konnte mit seiner sehr gut selektierten Betriebskollektion die Preisspitzen der rotbunten Färsen stellen. Für jeweils 1.600 Euro wurden die Nr. 36 und 37 zugeschlagen. Die Nr. 36, die „Esperanto“-Tochter „Wien“ überzeugte nicht nur mit einem genomischen Gesamtzuchtwert (gRZG) von 136, einem genomischen Exterieurzuchtwert (gRZE) von 125 und einem ausgeglichenen Gesamtprofil, sondern auch mit über 14.000 kg Milch in der Spitze auf der Mutterseite. Ihre Stallkollegin, die „Pace Red“-Tochter „We“, stammt aus einer ähnlich leis-tungsstarken Kuhfamilie mit über 11.000 kg Milch bei der Mutter und über 13.000 kg bei der Großmutter. Die rotbunten Färsen erzielten im Durschnitt 1.500 Euro.
Hohe Preise für Schwarzbunt-Bullen
Die Käufer für das etwas breitere Angebot der Schwarzbunt-Bullen boten sehr individuell und qualitätsorientiert. Von den sieben der Körkommission vorgestellten Bullen wurden sechs gekört. Zwei dieser Bullen kristallisierten sich schnell als die „Verkaufsschlager“ im Angebot heraus. Zum einen die Nr. 20, „HaH Zebe“, aus dem bekannten Zuchtstall von Andreas Bewersdorff in Ruhwinkel, der bei zahlreichen auf deutschen Stationen aufgestallten Besamungsbullen ebenfalls als Züchter im Papier steht. Der lackschwarze „Zekon“-Sohn weist ein sehr ausgeglichenes genomisches Zuchtwertprofil auf und kann mit seiner Großmutter „CCC Snowman Karat“ eine in der dritten Laktation mit 88 Punkten „very good“ bewertete Kuh mit über 15.000 kg Milchleistung in der Spitze aufweisen. Dieses Gesamtpaket war dem neuen Besitzer aus dem Kreis Plön 2.900 Euro wert. Aus dem gleichen Stall in Ruhwnikel stammte auch der zweitteuerste Bulle der Auktion, Nr. 21 „HaH Zebur“, ein „Unix“-Sohn aus der mit 89 Punkte „very good“ bewerteten „HaH Ramira“, die ebenfalls über 10.000 kg Milch in der Spitze brachte. 2.200 Euro war das letzte Gebot auf diesen Bullen, bevor der Hammerschlag von Auktionator Claus-Peter Tordsen auch diesen Kauf besiegelte. Insgesamt erlösten die schwarzbunten Bullen im Schnitt 2.050 Euro.
Bei 1.455 Euro lag der Durchschnittspreis für die acht verkauften schwarzbunten Färsen. Die teuerste von ihnen stammte, wie auch schon die beiden Preisspitzen der Rotbuntabteilung, aus der Betriebs-kollektion von Familie Schmahl vom Milchhof Wesenberg. Es zeigte sich abermals, dass eine gute Vorselektion im Stall und das entsprechende Herausbringen der Tiere sich sehr positiv auf die Verkaufs-preise auswirken können. Die „Pay Day“-Tochter „Wunda“ überzeugte durch korrektes Exterieur und ein sehr gutes, hoch und fest angesetztes Euter. Auch die Leistung auf der Mutterseite ließ mit fast 12.000 kg Milch in der Spitze keine Wünsche offen und ließ den Hammer bei 1.700 Euro für einen großen Zuchtbetrieb aus dem Kreis Rendsburg-Eckernförde zuschlagen.
Nur weibliches Rotvieh
Die Rasseabteilung der Angler hatte ebenfalls wieder drei weibliche Tiere im Kontingent, die im Durch-schnitt 1.433 € erzielten. Den Spitzenpreis erhielt mit der Nr. 53 die „Tango“-Tochter „Werra“ aus dem bekannten Angler-Zuchtbetrieb von Markus Fuschera-Petersen in Fahrdorf an der Schlei, aus dessen Mitwirken im Angler-Zuchtprogramm mittlerweile einige hochinteressante Besamungsbullen auf der Station der RSH in Schönböken stehen. Unter anderem stammen aus seinen Mutterlinien „Voxy“, „Wyk“ und „Willow“, sowie die sehr interessanten Hornlos-Vererber „Wunder P“ und „Volt P“.
Die nächste Auktion für schwarz- und rotbunte Bullen sowie weibliche Tiere – nur BHV1-freie Tiere mit amtlicher Bescheinigung – findet am Donnerstag, den 12. November 2020 ab 09.30 Uhr in den Holstenhallen Neumünster statt.
Quelle: RSH
Uwe
(cattle)