MoinMoin!
Also, ich bin ja ein besonderer Freund unserer landwirtschaftlichen Fachblätter. Sicherlich sind einige Themen für mich komplett uninteressant, aber das ist ja im Grunde komplett logisch. Unser Agrarsektor ist sooo vielseitig und die Entwicklungen entlang der Branche so vielfältig, da kann sich das Interesse oft nur auf einen gewissen Bereich konzentrieren. Aber in jedem Fall: mir bringen die Blätter etwas.
Manchmal kommt dieses "bringt mir was" wohl auch etwas unfreiwillig. Da wird in der September-Ausgabe der Agrar Heute (09/2020, Primus Rind, S. 8) darüber berichtet, dass ein Landwirte in Nordrhein-Westfalen die Möglichkeit anbietet, "Yoga mit Kühen" zu genießen. Gut, ich betreibe kein Yoga, aber ich bin ein Freund guter Geschäftsideen. Und für mich ist dieses Produkt/dieses Angebot schon recht cool. Und warum auch nicht? Wenn es Leute gibt, die sich auf die Weide hocken und dort den "Sterbenden Schwan" oder das "Sinnige Ferkel" erleben wollen und dafür Geld bezahlen - Bingo! Warum nicht?
Nun kommt in diesem Titel auch eine Expertin zu Wort. Eine Fachabteilungsleiterin eines bei einem Tiergesundheitsdienst lehnt es kategorisch ab, dass Menschen in der Nähe von Kühen Yoga betreiben ... aus fachlicher Sicht". Nun gut, sie verweist auf die Unfallgefahren, die bestehen, wenn man die Kuh verschreckt. Und da hat sie zwar durchaus recht. Kühe können gefährlich werden. Aber ganz ehrlich, warum wird so etwas kategorisch abgelehnt?
Es gibt bestimmt Möglichkeiten, "Yoga mit Kühen" so zu gestalten, dass keine besonderen Risiken für Mensch und Kuh auftreten. Da bin ich mir sicher, Bauern sind ja nicht blöd. Von daher, warum nicht? Wahrscheinlich wird man mit Projekten dieser Art nicht das ganze große Geld machen, aber man kann es ja mal probieren. Ein Bekannter von mir betreibt zwei Barfuß-Parks und wurde deswegen in der Planungsphase durchaus auch mal belächelt. Und wir überlegen auch, ob wir in unserer kleinen Apfelbaum-Plantage die Möglichkeit für Yoga oder ein einfaches "Sitzen in der Natur" bieten wollen.
Landwirte müssen gerade jetzt schauen, wie es mit dem eigenen Betrieb weitergehen soll. Von daher lieber etwas mehr "spinnen" als alles von vorneherein auszuschließen! Landwirtschaft braucht mehr Innovation und Phantasie - und nicht noch weniger!
Uwe
(cattle)