MoinMoin!
Für meinen Geschmack stehen unserer Landwirtschaft wirklich deutliche Veränderungen ins Haus. Gut, Sprüche wie diese gab es immer schon und oft hatten diejenigen, die über ins Haus stehende Veränderungen Sprechenden auch recht, aber Junge, in den kommenden Jahren werden echt große Räder gedreht werden müssen.
Ich möchte hier noch gar nicht ein großes Fass aufmachen. Aber natürlich frage ich mich, wie die Bauernverbände mit dieser Situation umgehen werden. Es war und ist für den Verband ja bereits schwer, den Spagat zwischen allen Interessen der Landwirte zu schaffen. Letztlich lebt so ein Verband ja davon, dass er sich für solche Positionen einsetzt, die von möglichst vielen Menschen - in diesem Fall also von möglichst vielen Landwirten - geteilt werden. Und das geht einfacher, wenn alle Mitglieder z.B. 10 Kühe, 3 Mastbullen, 30 Sauen und 20 ha Land haben. Heutzutage muss der Verband nach Interessen suchen, die sowohl für den Hähnchenmäster, den Sauenhalter, den 1.000ha-Betrieb, den Bio- und den konventionellen Betrieb ..., den Milchbauern blablabla interessant sind. Und das wird immer schwieriger.
Zudem steht der Verband vor der Aufgabe, sich mit einer zunehmenden Kritik in Teilen der Bevölkerung gegenüber der Landwirtschaft zu stellen. Da muss der Bauernverband weiterhin lernen, innerhalb der eigenen Bauernschaft nach "Schwarzen Schafen" zu suchen. Hier darf der Verband nicht wegschauen. Hier geht es nicht um "Nestbeschmutzerei", es geht darum, das Leben für diejenigen Betriebe zu erleichtern, die sich rechtens und den Verbraucherwünschen entsprechend zu verhalten.
Und blicken wir mal zurück, als die Landwirte sich im Zweifel einfach sammelten und gen Brüsssel fuhren, um "mehr Geld für die Bauern" zu fordern. Da erinnere ich mich noch gerne an unseren Karl Eigen, der von Schleswig-Holstein als Bauernpräsident SH sowie als Bundesabgeordneter in Bonn deutlich zur agrarischen Attacke blasen konnte. Ich meine, dass hier gemeinsame Ansatzpunkte schwinden. Auch das ist ein Thema, mit dem sich der Bauernverband beschäftigen muss.
Gut, beim Thema Umweltschutz lassen sich noch viele Landwirte versammeln, beim Thema Tierschutz sind es immerhin noch die viehhaltenden Betriebe, die die Ohren spitzen.
Ich hoffe, dass sich der Bauernverband gut und schlagkräftig auf die kommenden Jahre vorbereitet. Donald Trump, China, Brexit, die Grünen, die NGOs, Vegetarier, die "Aber trotzdem"- Generation ... da gibt es Handlungsbedarf.
Toitoitoi!
Uwe
(cattle)