MoinMoin!
Jaaa, es dauert ..., aber ich kann Euch trösten. Die Videos sind schon teilweise vorbereitet, die Bilder (über 1.000) gehe ich noch einmal durch, um Euch nicht zu überfordern. Es kann sich nur noch um ... handeln. Hier zunächst die offiziellen Infos, die Bilder sind aber schon aus meiner Kamera.
German Dairy Show 2019: Menschen, Kühe, Emotionen
Kleider machen Leute – diesen Ausspruch hat sich der Bundesverband Rind und Schwein e.V. (BRS) zu Herzen genommen und hat seine Nationalschau der in Deutschland beheimateten Rinderrassen komplett neu aufgelegt. Geblieben sind das Datum, die rinderbegeisterten Zuschauer und die Hauptakteure – die Kühe.
Am Mittwoch, 26. Juni 2019, startete die zweitägige German Dairy Show in der EWE-Arena in Oldenburg, mit einem Schaufenster der Rassenvielfalt. Der Startschuss fiel am frühen Abend mit dem Schaurichten der Angler und Braunvieh-Färsen. Parallel in zwei Ringen stellten sie sich den kritischen und aufmerksamen Augen der beiden Preisrichter Ernst Grabner aus Österreich und Thomas Hannen aus Tönisvorst, Nordrhein–Westfalen.
Angler
Die mit einem ebenmäßig tiefroten Fell daherkommenden Anglerrinder aus dem Norden Schleswig-Holsteins machten den Anfang und kürten ihre Siegerin und Reservesiegerin. Trotz einer unwahrscheinlich überwältigenden Qualität in den jüngeren Klassen hatten die Jungspunde am Ende des Nachsehens und mussten die älteren Damen mit höheren Abkalbungen an sich vorbei ziehen lassen. Die Kollund-Tochter Rana von Michael Petersen aus Taarstedt sicherte sich dank ihres hochaufgehängten Euters und ihrer harmonischen Erscheinung den Siegertitel. Ihr folgte die körperstarke und mit einem einheitlichen Seitenbild beeindruckende Dragomir-Tochter Lina (Besitzer: Manfred Tobian, Schwedeneck).
Braunvieh
Mit überragender Eleganz schritt die extrem starke Erafax-Tochter Fuchsi (Besitzer: Bernhard Fuchs GbR, Argenbühl-Eglofs) bei den Braunvieh-Kühen in den Ring und sicherte sich souverän den Klassensieg. Diesem folgte auf dem Fuße der Gesamtsieg – zu sehr war Richter Grabner von ihrem Auftritt begeistert. Ihr an die Seite stellte er die jugendlich elegante und typvolle Jucator-Tochter Uganda von R. Thönes und A. Kuppel aus Kalkar-Grieth.
Fleckvieh
Die Farben der Tiere wechselten und die rehartigen Jerseys und die muskelbepackten Fleckvieh-Kühe bevölkerten den Ring. Einzig die beiden Richter blieben und walteten mit souveräner Entspanntheit ihres Amtes. Es kam keine Langeweile auf und die nächsten Siegerfotos konnten geschossen werden. Eine der ältesten Fleckviehkühe ließ keinen Zweifel aufkommen, dass man auch mit zehn Abkalbungen grandios aussehen kann und mit Leichtigkeit eine Siegerschärpe erlaufen kann. An der Hand von Christian Zimmermann aus Oberzent beeindruckte die enorm tiefe Wichtl-Tochter Blüte den Richter und das Publikum. Das Nachsehen hatte die ausbalancierte und harmonische Manuap-Tochter Ratina von Matthias Rechner aus Mudau-Reichenbach.
Jersey
Richter Hannen bezeichnete das Siegerduo der Jerseys als das Ideal einer Jerseykuh. Schon in der Klasse schwärmte er von der grandiosen Kuh mit einem bombenfesten Euter – passenderweise hatten Christian Börsch und Alexandra Leuchten aus Wipperfürth ihrer Siegerkuh THL Prinzessin genannt. Ihrem Namen alle Ehre machend, nahm sie die Siegerschärpe in Empfang und ließ die typstarke und mit einem extrem hochaufgehängten Euter versehende Nelly von Anna Hobbie aus Wangerland hinter sich Aufstellung nehmen.
Nach den Rassen Jersey, Fleckvieh, Braunvieh und Angler betraten die rotbunten und schwarzbunten Holsteinfärsen den Ring, um die einzelnen Sieger auszufechten. Nicht nur die Rassen wechselten auch die beiden Preisrichter. Die schwarzbunten Färsen liefen unter den kritischen Blicken von Markus Mock aus Markdorf in den Ring und ihre rotbunten Kolleginnen ließen sich von Andrea Uhrig aus Sulzbach beurteilen.
Rotbunte Färsen
Preisrichterin Andrea Uhrig schwärmte schon in der Klasse schon in den höchsten Tönen von der euter- und fundamentstarken sowie milchtypische Awesome-Tochter Specialred (Besitzer: Jonas Melbaum, Haselünne). Auf Erfolgsjagd hatte sich die euterstarke und typvolle Arvis-Tochter NH Silky R von Matthias Nosbisch aus Niederweis gemacht und musste leicht Feder lassen.
Schwarzbunte Färsen
Bei den schwarzbunten Färsen standen nach drei Klassendurchgängen zwei Ausnahmefärsen an der Spitze des Schaukontingents. Nach ihrem überzeugenden Auftritt auf der Europaschau in Libramont begeisterte die Atwood-Tochter OHB Dream von Friedrich-Wilhelm Gödeker aus Varrel mit ihrem klaren Skelett und ohne Fehl und Tadel. Niemanden verwunderte es, dass sie anschließend den Siegertitel nach Hause nahm und damit die ebenfalls europaschauerfahrene Diamondback-Tochter WFD Miss Diamond auf den Reservesieg verwies. Mit dieser Siegerauswahl waren die Zuschauer Zeuge eines interessanten Kopf-an-Kopf-Rennens. Nur Nuancen lagen zwischen der mit viel Kapazität ausgestatteten Dream und der enorm korrekten und mit viel Breite versehenen Miss Diamond (Besitzer: Wille, Rübesam, Melbaum und Kallaß, Herbergen).
Tag 2: German Dairy Show 2019: Seifenblasen und Sektdusche für Alessja
Der zweite Tag (27. Juni 2019) der German Dairy Show stand ganz im Zeichen der roten und schwarzen Holsteinkühe. Im Wechsel bevölkerten sie den Schauring, sodass die 2.000 interessierten Zuschauer voll auf ihre Kosten gekommen sind. Mit Seifenblasen und Sektdusche wurde der neue Supreme Champion Loh TJ Alessja frenetisch gefeiert. Doch der Reihe nach.
Veranstalter Bundesverband Rind und Schwein aus Bonn lockte mit einem neuen Schaukonzept die kuhbegeisterten Landwirte aus ganz Deutschland in die EWE-Arena nach Oldenburg. Nachdem gestern Abend die Färsen der rot- und schwarzbunten Holsteins bereits ihre Sieger auserkoren hatten, starteten am heutigen Donnerstag die Zweitkalbskühe das Schaugeschehen.
Junge und mittlere Klassen
Die aktuelle Miss Schau der Besten, Loh TJ Alessja, an der Hand ihres Besitzers Jake Lohmöller aus Emsbüren, dominierte mit Leichtigkeit schon ihre Klasse. Ihren Siegeszug setzte sie mit dem Siegertitel der jungen Klassen galant fort. An ihrer Komplettheit und Ausbalanciertheit biss sich die luxemburgische Reservesiegerin und amtierender Europachampion Dandy (V.: Long P, Besitzer: Rising Star Holsteins, Hupperdange, Luxemburg) die Zähne aus. Das Pendant bei den rotbunten Kühen mit zwei Abkalbungen bildeten die Europaschau-Teilnehmerin FG Natalie von Henrik Wille aus Essen und Mox Moocha von der Mock GbR aus Markdorf. FG Natalie (V.: Mad Max) brillierte mit ihrer Eleganz und Euterstärke vor der typstarken Mox Moocha.
Vor zwei Jahren sicherte sich die Atwood-Tochter Edlihtam den Siegertitel der Färsen. Heute hatte sie bei den Kühen mit drei Abkalbungen von Anfang an ein Wörtchen mitzureden. Preisrichter Markus Mock bezeichnete sie als ein Komplettpaket, die mit viel Kraft und Milchtyp den Siegertitel Mittel für sich entschied. Nur Quäntchen entschieden über Sieg und Reservesieg und in diesem Fall war es ein echter Überraschungssieg für Liviana von der Morisse GbR aus Bremen. Ihre Besitzer hatten mit allem gerechnet, aber nicht, dass die Reise erst beim Reservesieg enden würde. Mock sprach bei der Gold Chip-Tochter von einem wahren Powerhouse mit einer natürlichen und gewinnenden Ausstrahlung.
Ältere Klassen
Mit vor Stolz geschwollener Brust betraten die alten Kühe mit vier Abkalbungen und mehr den Schauring, um sich den kritischen und bewundernden Blicken von Richter und Zuschauern zu stellen. Laut Mock und Andrea Uhrig (Richterin der rotbunten Kühe) ist es eine wahre Augenweide, diese hohe Anzahl an verdienten, alten Kühen in einem Ring vor sich zu haben. Aber auch sie mussten die Schönste unter sich auswählen. An Fux Seattle (V.: Gold Chip) von der Hahn/Radke Holsteins GbR aus Eppendorf ging kein Weg vorbei; ihr Hintereuter und ihre stramme Oberlinie suchte ihresgleichen und der Siegertitel war nur eine logische Konsequenz. Dicht auf den Färsen war ihr die „Queen of Germany“ und über alle Grenzen bekannte Lady Gaga von Henrik Wille und Friedrich Köster aus Essen.
Bei den rotbunten Damen währte der Überraschungsmoment für die Schwestern Tönjes aus Hude scheinbar ewig. Mit offenen Mündern verfolgten sie die Erfolgsgeschichte ihrer Eiskönigin (V.: Sacarno). Nach einem souveränen Klassensieg erlief sie sich dank eines bombastischen Euters, welches mit einer feinen Eutertextur überzeugte, sowie einem wahnsinnigen Milchcharakter und Körperbau, den Siegertitel der rotbunten, älteren Kühe. Die erfolgsverwöhnte und auf europäischen Parkett bekannte GHH Marie (V. Talent 2) von der Kastens GbR aus Stuhr reihte sich hinter ihr ein. Sie imponierte Preisrichterin Uhrig mit ihrem glasklaren Fundament, ihrer Ausbalanciertheit und ihrem hervorragend beaderten Euter.
Champions unter sich
Bevor der Champion über alle sechs Rassen, der Supreme Champion, benannt werden sollte, kam es zu einem kleinen Höhepunkt. Der Grand Champion der rot- und schwarzbunten Kühe sollte auserkoren werden. Wer die Kommentierungen von Andrea Uhrig noch im Sinn hatte, der konnte sich schon seinen Champion vorstellen. Keine war wie sie an diesem Tag: FG Natalie zeigte sich beim abschließenden Line-Up zwischen ihren Kolleginnen Specialred und Eiskönigin von ihrer besten Seite. Den Pokal des Grand Champions der roten Holsteins war unangefochten der ihre.
Ihr in nichts nach, stand die kompletteste Kuh des Tages – Alessja. Markus Mock sprach ihr das Talent zu, dass sie auf internationalem Parkett die meisten Chancen hätte und sie zudem das beste Euter des Tages besitzt. Sektduschen kamen über Jake Lohmöller und seine Alessja für den begehrten Grand Champion-Titel. Keine Atempause wurde den beiden gegönnt. Ein kurzer Moment der Freude und schon ging es in die Auswahl des Supreme Champions – des Champions über alle Rasse.
Die sechs Vertreterinnen der Rassen Jersey, Rotvieh, Braunvieh, Fleckvieh sowie Red Holsteins und Holsteins betraten nacheinander den Schauring. Ein Raunen ging durch die Menge – ein noch nie in Deutschland dagewesener Moment – alle Rassen auf einmal in einem Schauring. THL Prinzessin, Rana, Fuchsi, Blüte, FG Natalie und Loh TJ Alessja stellten sich dem Urteil aller vier Preisrichter (Andrea Uhrig, Markus Mock, Ernst Grabner und Thomas Hannen). Ein kurzer Atemzug und die Seifenblasen rieselten auf einen überglücklichen Jake und eine wunderschöne Alessja hernieder.
Quelle: Bundesverband Rind und Schwein
Uwe grüßt
(cattle)