MoinMoin!
Ich blättere gerade alte Ausgaben von Agrarfachblättern durch, die ich "eigentlich noch mal lesen wollte", was dann aber doch nicht geklappt hat. Deshalb türmen sich hier schon wieder wahre Berge an Heften auf, denen ich nun aber doch immer noch einmal Beachtung in Form eines konzentrierten Blätterns schenke.

Schon fast wieder vergessen sind die skandalösen Zustände in diversen niedersächsischen Schlachthöfen, die die Märkte und die Medien zu Beginn des Jahres beherrschten. In der Januarausgabe der agrarheute diesen Jahres hatte Uwe Steffin mal auf zwei Seiten seine Eindrücke zu dieser Situation verfasst. Ganz unabhängig von der Einstellung über Landwirtschaft sind sich wohl alle in zwei Dingen einig:
- so etwas darf nicht passieren und
- am Ende des Tages haben die Landwirte den Schwarzen Peter auf der Hand, denn das miese Verhalten von Menschen mit Nutztieren am Schlachthof bringt Fleisch ins Misskredit und führt zu einer geringeren Nachfrage, die letztlich die Tierhalter zu spüren bekommen - kurzfristig ebenso wie langfristig.
Von daher ist es wichtig, dass Landwirte ein Auge auf das Verhalten der Schlachtunternehmen haben. Sicherlich wäre es weltfremd, wenn man Landwirten ("Wir haben keine Zeit") noch die Aufgabe ins Handbuch schreiben sollte, hier wachsamer zu werden. Und aus einzelbetrieblicher Sicht ("Wenn ich da aufmucke und den Schlachthof anschwärze, dann werden meine Bullen dort nicht mehr angenommen") kann es kurzfristig auch nachteilig sein, den Schlachthof als nachgelagerten Partner zu kritisieren oder gar zu verpfeifen. Andererseits ... Bilder und Artikel über derartige Zustände nagen am Image der Landwirtschaft und am Image vom Nahrungsmittel Fleisch.

Gibt es da eigentlich berufsständische Kontrollinstanzen, die mit sämtlichen Schlachtunternehmen in Kontakt stehen und sich auch mal kritisch äußern? Da muss man mal schauen. Denn: wenn sich Landwirtschaft nicht selbst kontrolliert, dann übernehmen es Sektorfremde oder die gefürchteten NGOs. Landwirtschaft muss hier Verantwortung übernehmen.
So, nun aber weiter blättern. Der Text von Uwe Steffin - der ist da der Chefredakteur - wurde in der Januarausgabe der agrarheute 2019 auf den Seiten 12 und 13 veröffentlicht.
Alles Gute
Uwe
(cattle)